Als wir mit unserer Arbeit 1994 begannen, war unsere Idee,
ein Weglaufhaus als Alternative zur Psychiatrie im Ruhrgebiet
aufzubauen.
Dieses Haus sollte ein Zufluchtsort für Psychiatrieerfahrene sein,
d.h. für Menschen, die als „Patient/inn/en“ in der Psychiatrie
waren
und die Schutz vor psychiatrischer
Gewalt suchen und ein eigenständiges, selbstbestimmtes Leben
führen wollen.
Unser damaliges Konzept war angelehnt an das der Villa Stöckle
in Berlin,
dem einzigen Weglaufhaus, das in Deutschland existiert.
Diese Idee eines Weglaufhauses verfolgen wir heute nicht mehr –
vor allem aus folgenden Gründen:Wenn viele Menschen mit massiven Problemen an einem Ort zusammen wohnen, kann es sein, dass sie sich dann gegenseitig nicht gut tun. Ein Weglaufhaus steht immer in der Gefahr, zu einer Art „Betreuungseinrichtung“ zu werden, in der die Bewohner/innen nicht mehr die volle Verantwortung übernehmen.
Trotzdem ist unsere Arbeit immer noch von den Grundsätzen
geprägt,
die wir in unseren Anfängen formuliert haben:
Persönliche Krisenbegleitung
Menschliche Zuwendung ist bei der Bewältigung persönlicher
Krisen
hilfreicher als die Einnahme von Psychopharmaka.
Verzicht auf psychiatrische Krankheitsbegriffe
Diese erweisen sich oft als negative, sich selbst erfüllende
Prophezeihungen.
Weitgehender Verzicht auf Psychopharmaka
Abgesehen von ihrer Schädlichkeit verleiten
sie die Menschen dazu,
Probleme nicht zu lösen, sondern zu betäuben.
Verzicht auf Zwang
Wir setzen auf Freiwilligkeit, Eigenverantwortung und
Selbstbestimmung.
Und was heißt das in der Praxis?
Den besten Eindruck von unserer Herangehensweise bekommst du,
wenn du uns besuchst und uns kennenlernst. Dazu gibt es
zahlreiche Gelegenheiten, die wir auf unseren Angebotsseiten
zusammengefasst haben.